Frauen-Fußball-WM Preisgelder

Es ist ein Thema, das seit Jahrzehnten für Unverständnis sorgt: die geschlechterspezifische, ungleiche Preisgeldverteilung bei großen Fußballturnieren. Während die erfolgreichen Männer-Nationalmannschaften bei jeder Weltmeisterschaft schon lange Millionenbeträge im zweistelligen Bereich einstreichen, zahlt die FIFA den Frauen-Teams nur einen Bruchteil dieser Summen. Beispiel gefällig? Für den Sieg bei der WM der Männer 2022 in Katar erhielt Weltmeister Argentinien eine Prämie von 42 Millionen US-Dollar. An das siegreiche Frauen-Nationalteam bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland schüttet der Fußball-Weltverband 6,21 Millionen US-Dollar aus – also gerade einmal 14,8 % des Männer-Preisgeldes.


Wieviel Geld bekommen die Weltmeisterinnen bei der Frauen-WM 2023?

Die FIFA zahlt bei der Frauen-Fußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland jeder Spielerin des Weltmeisterteams 270.000 US-Dollar Preisgeld (insgesamt 6,21 Mio. US-Dollar). Zusätzlich erhält der Fußballverband der neuen Weltmeister-Nation eine Prämie in Höhe von 4,29 Millionen US-Dollar.

Erstmals in der WM-Geschichte bekommt auch jede an der Weltmeisterschaft teilnehmende Spielerin eine garantierte Prämie in Höhe von 30.000 US-Dollar. Je weiter die jeweilige Nationalmannschaft im Turnier kommt, desto höher fallen auch die individuellen Preisgelder für die Spielerinnen aus.

Frauen-WM 2023: Wie hoch ist das Preisgeld?

Die FIFA zahlt bei der Frauen-Fußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland insgesamt Preisgelder in Höhe von 110 Millionen US-Dollar. Davon bekommen die Verbände der 32 teilnehmenden WM-Teams 61,01 Millionen US-Dollar, abhängig von der Platzierung der jeweiligen Nationalmannschaft.
Die übrigen 48,99 Millionen US-Dollar schüttet der Fußball-Weltverband als Prämie an die Spielerinnen aus, ebenfalls abhängig vom Abschneiden des jeweiligen Teams.

Darüber hinaus zahlt die FIFA sogenannte „Vorbereitungsgelder“ in Höhe von 30,7 Millionen US-Dollar an die Teilnehmer-Verbände. Insgesamt 11,3 Millionen US-Dollar gehen an die Fußballclubs, die Spielerinnen für die WM-Teilnahme abstellen.

Die Prämien bei der Frauen-WM 2023 im Überblick:

Erreichte Runde des Teams Prämie pro Verband* Prämie pro Spielerin*
Gruppenphase 1.560.000 30.000
Achtelfinale 1.870.000 60.000
Viertelfinale 2.180.000 90.000
Platz 4 2.455.000 165.000
Platz 3 2.610.000 180.000
Platz 2 3.015.000 195.000
Weltmeisterinnen 4.290.000 270.000

*WM-Prämien in US-Dollar / Quelle: fifa.com

Frauen- und Männer-WM Preisgelder seit 2010 im Vergleich

Der Gender Pay Gap, also der Verdienstunterschied bei Frauen und Männern, lässt sich anhand der ausgezahlten WM-Prämien besonders deutlich veranschaulichen. Zwar steigen auch die Preisgelder bei jeder Frauen-Weltmeisterschaft, liegen aber noch immer meilenweit unter den Zahlungen für die Männer. Das zeigt ein Vergleich der WM-Preisgelder seit 2010.

WM Weltmeisterteam* Insgesamt*
Frauen-WM 2023 6,21 Mio. 110 Mio.
Männer-WM 2022 42 Mio. 440 Mio.
Frauen-WM 2019 4 Mio. 30 Mio.
Männer-WM 2018 38 Mio. 400 Mio.
Frauen-WM 2015 2 Mio. 15 Mio.
Männer-WM 2014 35 Mio. 358 Mio.
Frauen-WM 2011 1 Mio. 10 Mio.
Männer-WM 2010 30 Mio. 348 Mio.

*WM-Prämien in US-Dollar

Die Frauen-WM-Preisgelder 2007 bis 2023

Obwohl die erste Frauen-WM in China bereits 1991 ausgespielt wurde, sollte es noch 16 Jahre lang dauern, bis die FIFA den teilnehmenden Nationalmannschaften überhaupt eine Prämie auszahlte. Denn Preisgelder wurden erst zur Weltmeisterschaft 2007 eingeführt. Diese machten mit einer Million US-Dollar für das Weltmeisterteam und sechs Millionen insgesamt dann erwartungsgemäß nur einen minimalen Prozentsatz der für die Männer ausgezahlten Gelder aus.

WM-Jahr Gesamte Prämie (US-Dollar) Weltmeisterinnen-Prämie (US-Dollar)
WM 2023 Australien & Neuseeland 110 Mio. 6,21 Mio.
WM 2019 Frankreich 30 Mio. 4 Mio.
WM 2015 Kanada 15 Mio. 2 Mio.
WM 2011 Deutschland 10 Mio. 1 Mio.
WM 2007 China 6 Mio. 1 Mio.
WM 2003 USA keine Prämie keine Prämie
WM 1999 USA keine Prämie keine Prämie
WM 1995 Schweden keine Prämie keine Prämie
WM 1991 China keine Prämie keine Prämie