Es ist ein Thema, das seit Jahrzehnten für Unverständnis sorgt: die geschlechterspezifische, ungleiche Preisgeldverteilung bei großen Fußballturnieren. Während die erfolgreichen Männer-Nationalmannschaften bei jeder Weltmeisterschaft schon lange Millionenbeträge im zweistelligen Bereich einstreichen, zahlt die FIFA den Frauen-Teams nur einen Bruchteil dieser Summen. Beispiel gefällig? Für den Sieg bei der WM der Männer 2018 in Russland erhielt Weltmeister Frankreich eine Prämie von 38 Millionen US-Dollar. Das Frauen-Nationalteam der USA gewann ein Jahr später ebenfalls die WM in Frankreich – und bekam dafür mit 4 Millionen Dollar gerade einmal 10,5 % des Männer-Preisgeldes.
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Wieviel Geld bekommen die Weltmeisterinnen bei der Frauen-WM 2023?
Die FIFA hat die exakten Preisgelder für die Frauen-Fußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland noch nicht veröffentlicht. Allerdings hatte der Weltfußballverband bereits verkündet, dass man die zur WM 2019 in Frankreich gezahlten Prämien mindestens verdoppeln wolle. Damals wurden insgesamt 30 Millionen US-Dollar an alle teilnehmenden Frauen-Teams zusammen ausgeschüttet. Für das Turnier 2023 geht man nach aktuellem Stand von bis zu 69 Millionen US-Dollar aus. Das wären allerdings immer noch weniger als 16 % der 440 Millionen Dollar, die bei der WM 2022 in Katar an die Männer gezahlt wurden.
Frauen-WM 2023: Wie hoch ist das Preisgeld für die Teams?
Wie sich die derzeit spekulierte Gesamtprämie von 69 Millionen US-Dollar auf die 32 teilnehmenden WM-Teams verteilt, wird die FIFA noch bekannt geben. Sobald es dazu Informationen gibt, werden wir sie an dieser Stelle veröffentlichen.
Frauen- und Männer-WM Preisgelder seit 2010 im Vergleich
Der Gender Pay Gap, also der Verdienstunterschied bei Frauen und Männern, lässt sich anhand der ausgezahlten WM-Prämien besonders deutlich veranschaulichen. Zwar steigen auch die Preisgelder bei jeder Frauen-Weltmeisterschaft, liegen aber noch immer meilenweit unter den Zahlungen für die Männer. Das zeigt ein Vergleich der WM-Preisgelder seit 2010.
WM | Weltmeisterteam* | Insgesamt* |
---|---|---|
Frauen-WM 2023 | ? | 69 Mio. |
Männer-WM 2022 | 42 Mio. | 440 Mio. |
Frauen-WM 2019 | 4 Mio. | 30 Mio. |
Männer-WM 2018 | 38 Mio. | 400 Mio. |
Frauen-WM 2015 | 2 Mio. | 15 Mio. |
Männer-WM 2014 | 35 Mio. | 358 Mio. |
Frauen-WM 2011 | 1 Mio. | 10 Mio. |
Männer-WM 2010 | 30 Mio. | 348 Mio. |
*WM-Prämien in US-Dollar
Die Frauen-WM-Preisgelder seit 2007
Obwohl die erste Frauen-WM in China bereits 1991 ausgespielt wurde, sollte es noch 16 Jahre lang dauern, bis die FIFA den teilnehmenden Nationalmannschaften überhaupt eine Prämie auszahlte. Denn Preisgelder wurden erst zur Weltmeisterschaft 2007 eingeführt. Diese machten mit einer Million US-Dollar für das Weltmeisterteam und sechs Millionen insgesamt dann erwartungsgemäß nur einen minimalen Prozentsatz der für die Männer ausgezahlten Gelder aus.
WM-Jahr | Gesamte Prämie (US-Dollar) | Weltmeisterinnen-Prämie (US-Dollar) |
---|---|---|
WM 2023 Australien & Neuseeland | 69 Mio. (noch nicht bestätigt) | ? |
WM 2019 Frankreich | 30 Mio. | 4 Mio. |
WM 2015 Kanada | 15 Mio. | 2 Mio. |
WM 2011 Deutschland | 10 Mio. | 1 Mio. |
WM 2007 China | 6 Mio. | 1 Mio. |
WM 2003 USA | keine Prämie | keine Prämie |
WM 1999 USA | keine Prämie | keine Prämie |
WM 1995 Schweden | keine Prämie | keine Prämie |
WM 1991 China | keine Prämie | keine Prämie |