Die Frauen-Fußballweltmeisterschaften wurden seit Beginn der Turniere von offiziellen WM-Maskottchen begleitet. Die Tiere oder Märchenwesen sind in der Regel in Trikots, Stutzen und Hosen in den landestypischen Farben der jeweiligen Veranstalter gekleidet. Sie sollen für spezielle Werte stehen und Charaktereigenschaften repräsentieren, die als Vorbild für die Fußballerinnen und ihre Fans dienen können. Während es zu den Begleitfiguren der ersten WM-Endrunden vergleichsweise wenig Hintergrundinformationen gibt, veröffentlicht die FIFA mittlerweile bei der Bekanntgabe eines neuen Maskottchens dessen gesamte (fiktive) Herkunftsgeschichte. Ob Tazuni, Hua Mulan oder Ling Ling – wir blicken in der Reihenfolge von neu bis alt auf alle bisherigen Frauen-WM-Maskottchen zurück.
Inhalt:
- Frauen-WM Maskottchen 2023 – Tazuni
- Frauen-WM Maskottchen 2019 – ettie
- Frauen-WM Maskottchen 2015 – Shuéme
- Frauen-WM Maskottchen 2011 – Karla Kick
- Frauen-WM Maskottchen 2007 – Hua Mulan
- Frauen-WM Maskottchen 2003 – Kein Maskottchen
- Frauen-WM Maskottchen 1999 – Nutmeg
- Frauen-WM Maskottchen 1995 – Fiffi
- Frauen-WM Maskottchen 1991 – Ling Ling
Frauen-WM Maskottchen 2023 – Tazuni

Die Pinguindame Tazuni ist das offizielle Maskottchen der Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland. Der Name Tazuni ist eine Kombination aus zwei Begriffen: Zum einen spielt er auf das tasmanische Meer an, die fiktive Heimat des Maskottchens. Zum anderen enthält er die erste Hälfte des englischen Nomens „unity“, was übersetzt „Einheit“ bedeutet und laut FIFA-Angaben „den zentralen Wert“ der durch Australien und Neuseeland gemeinsam veranstalteten WM repräsentieren soll. Der junge weibliche Pinguin solle außerdem dazu beitragen, eine neue Fan-Generation an diese Weltmeisterschaft und somit den Frauenfußball heranzuführen, so der Weltfußballverband.
Frauen-WM Maskottchen 2019 – ettie

Bei der Frauen-Fußball-WM 2019 in Frankreich setzte man in Sachen Maskottchen auf Familientradition. Denn das französische Küken ettie ist die Tochter des Hahns Footix, der bereits bei der Männer WM 1998 den Posten des Maskottchens innehatte. ettie sollte laut Informationen der FIFA ein herzliches Gemüt, pure Begeisterung für den Fußball sowie die Freude am Leben repräsentieren. Der Name ist angelehnt an das französische Wort für „Stern“: „étoile“, dem fiktiven Herkunftsort des Kükens.
Frauen-WM Maskottchen 2015 – Shuéme

Passend zu Kanada als Austragungsland der Frauen-WM 2015 wurde eine Schneeeule mit dem Namen Shuéme als offizielles Maskottchen vorgestellt. Die Schneeeule hat für den Veranstalter eine historische Bedeutung und repräsentiert z. B. als offizielles Symbol-Tier auch Québec, eine Provinz Kanadas. Shuéme trug ein rotes Trikot, rote Fußballschuhe, eine schwarze Hose und weiße Stutzen: Eine offensichtliche Anlehnung an das Match-Outfit der kanadischen Frauen-Nationalmannschaft. Unter dem rechten Arm trägt die Eule, wie schon ihre Maskottchen-Vorgängerin Karla Kick, einen Fußball. Der Name Shuéme war angelehnt an das französische Wort für Eule: „chouette“. Dies sollte offenbar als Anspielung auf Kanada als eine zweisprachige Nation (englisch und französisch) verstanden werden.
Frauen-WM Maskottchen 2011 – Karla Kick

Die Agentur GMR Marketing GmbH aus Frankfurt hatte die Idee für das Maskottchen der FIFA Frauen-Fußball-WM 2011 in Deutschland: Die Katze Karla Kick. Damit setzte sich die Tradition der tierischen Repräsentanten der Weltmeisterschaften auch bei der siebten Austragung des bedeutendsten Frauen-Fußballturniers der Welt fort. Karlas Outfit mit schwarzen Fußballschuhen und gelb-roten Schnürsenkeln, weißem Trikot und weißen Stutzen sowie einer schwarzen Hose sollte an den Dress der deutschen Nationalspielerinnen erinnern. Die damalige Präsidentin des WM-Organisationskomitees, Steffi Jones, sagte, das Maskottchen sollte „auf beeindruckende Weise für die wichtigsten Attribute des Frauenfußballs stehen: Leidenschaft, Spaß und Dynamik“. (Quelle: dfb.de)
Frauen-WM Maskottchen 2007 – Hua Mulan

Hua Mulan hieß das Maskottchen der Frauen-WM 2007 in China. Es handelte sich dabei um ein junges Mädchen, dessen Geschichte auf einem alten chinesischen Märchen basiert. Der Geschichte zufolge ging Hua Mulan statt ihres Vaters zur Armee, weil dieser der eigentlich ihm zugedachten Aufgabe nicht mehr gewachsen war. Das Mädchen ist in ein Fußballerinnen-Outfit aus rotem Trikot, roten Schuhen und einer blauen Hose gekleidet. Als zusätzliches Accessoire trägt sie ein gelbes Halstuch, ihr Haar ist zu zwei fußballförmigen Dutts geflochten. Mit strahlendem Lächeln und einem Ball unter dem linken Arm grüßt das Maskottchen mit einem Victory-Zeichen. Hua Mulan war ursprünglich bereits für die WM 2003 konzipiert worden. Da diese Weltmeisterschaft aber aufgrund des ausgebrochenen SARS-Virus von China in die USA verlegt werden musste, kam es erst beim Turnier 2007 zum Einsatz (Quelle: fifa.com).
Frauen-WM Maskottchen 2003 – Kein Maskottchen
Die FIFA Frauen-WM 2003 sollte eigentlich in China stattfinden. Aufgrund des damals dort ausgebrochenen SARS-Virus musste die WM allerdings kurzfristig erneut in die USA verlegt werden. Deshalb blieb keine Zeit mehr ein offizielles Frauen Fußball-WM Maskottchen zu entwerfen.
Frauen-WM Maskottchen 1999 – Nutmeg

Die Füchsin Nutmeg repräsentierte die Frauen-Weltmeisterschaft 1999 in den USA als Maskottchen. Nutmeg trug schwarze Fußballschuhe sowie Trikot, Hose und Stutzen in den Farben Weiß und Blau – offensichtlich angelehnt an den Dress der US-amerikanischen Fußballerinnen. Das Maskottchen posierte stolz und selbstbewusst mit in die Hüften gestützten Armen und dem linken Fuß auf einem Ball gestellt. Das damalige WM-Organisationskomitee entschied sich für eine Füchsin, weil das Tier schnell, listig und gewandt ist – Eigenschaften, die bekanntlich auch auf dem Fußballplatz gefragt sind.
Frauen-WM Maskottchen 1995 – Fiffi

Fiffi, ein Plüsch-Wikinger gekleidet in den schwedischen Nationalfarben, war das Maskottchen der zweiten FIFA Frauen-Fußballweltmeisterschaft 1995 in Schweden. Von Fiffi sah man größtenteils den überdimensionalen gelben Kopf samt blauem Wikingerhelm mit Hörnern. An der rechten und linken Seite baumelten Zöpfe, das Maskottchen grüßte mit dem Victory-Zeichen und vor seinem rechten Fuß lag ein Ball. Nicht nur das Aussehen Fiffis war sehr eigen, auch über seine Entstehungsgeschichte ist kaum etwas bekannt – wohl eines der rätselhaftesten Maskottchen einer Frauen-WM.
Frauen-WM Maskottchen 1991 – Ling Ling

Das vogelähnliche Wesen Ling Ling repräsentierte die erste Frauen-Fußballweltmeisterschaft 1991 in China als erstes offizielles Maskottchen. Gekleidet in weißes Trikot, rote Hose und schwarze Fußballschuhe hält Ling Ling im linken Arm einen Blumenstrauß in die Höhe. Unter dem rechten Arm trägt das Maskottchen einen Fußball mit rotem FIFA-Aufdruck und um seinen Hals hängt eine goldene „Doppel-Medaille“ an einem blau-weiß-rot gestreiften Band. Da die Marketingmaßnahmen der ersten Frauen-WM nicht mit denen späterer Turniere vergleichbar waren, ist über die Entstehungsgeschichte und Herkunft Ling Lings kaum etwas bekannt.