Das erste offizielle WM-Maskottchen wurde zur Fußball-WM 1966 in England eingeführt und seitdem sind die Tiere, Früchte, Spielerfiguren und Fantasiewesen als Glücksbringer nicht mehr wegzudenken. Die Maskottchen dienen als Stimmungsmacher und Botschafter des Gastgeberlandes und vermitteln, ähnlich wie das WM-Logo oder Plakat, ein Stück Identität und Geschichte des Veranstaltungsortes. In unserer Übersicht liefern wir Infos und Hintergründe zu jedem der bisherigen WM-Glücksbringer.
Inhalt:
- WM-Maskottchen 2022 – Fantasiewesen „La’eeb“
- WM-Maskottchen 1966 – Löwe „Willie“
- WM-Maskottchen 1970 – „Juanito“
- WM-Maskottchen 1974 – „Tip“ und „Tap“
- WM-Maskottchen 1978 – Der argentinische „Gauchito“
- WM-Maskottchen 1982 – Die kleine „Naranjito“
- WM-Maskottchen 1986 – „Pique“
- WM-Maskottchen 1990 – Strichmännchen „Ciao“
- WM-Maskottchen 1994 – WM-Hund „Striker“
- WM-Maskottchen 1998 – Hahn „Footix“
- WM-Maskottchen 2002 – Aliens „Ato“, „Kaz“ und „Nik“
- WM-Maskottchen 2006 – „GOLEO der Sechste“
- WM-Maskottchen 2010 – Lepoard „Zakumi“
- WM-Maskottchen 2014 – Gürteltier „Fuleco“
- WM-Maskottchen 2018 – Wolf „Zabivaka“
WM-Maskottchen 2022 – Fantasiewesen „La’eeb“
Das offizielle WM-Maskottchen der Fußball-WM 2022 heißt „La’eeb“. La’eeb ist arabisch und heißt übersetzt „supertalentierter Spieler“. Anders als sein Vorgänger, ist das WM Maskottchen 2022 kein Tier, sondern ein Wesen, „das sich jeder in seiner eigenen Fantasie vorstellen kann.“ Das freundliche La’eeb, wurde über Social Media fälschlicherweise als „Geist“ verwechselt. Es enthält, mit der braunen Kordel und dem weißen Tuch, jedoch die typische arabische Kopfbedeckung Agal. Verziert ist es mit den Texturen und Schriftzug der WM 2022 Katars.
WM-Maskottchen 1966 – Löwe „Willie“
Der englische Löwe „Willie“ ist das erste offizielle WM-Maskottchen, das seiner Mannschaft als Glücksbringer auch direkt zum ersten WM-Titel verhalf. Der Löwe dient als Traditionssymbol Großbritanniens und wird auch im WM-Logo von 1966 im Mannschafts-Wappen „Three Lions“ aufgegriffen. Er trägt ein Trikot in den Nationalfarben Englands und mit der Aufschrift „World Cup“. „Willie“ wurde auch im WM-Song 1966 mit dem Titel „World Cup Willie“von Lonnie Donegan verewigt.
WM-Maskottchen 1970 – „Juanito“
Das Maskottchen „Juanito“ ist ein Junge mit der typisch mexikanischen Kopfbedeckung Sombrero. Dieser enthält auch den Schriftzug, der schon im WM-Logo von 1970 verwendet wird. Das Trikot ist in den Nationalfarben Mexikos gehalten. Der Name „Juanito“ geht auf den häufig verwendeten mexikanischen Namen „Juan“ zurück.
WM-Maskottchen 1974 – „Tip“ und „Tap“
Bei seiner ersten Fußball-WM verwendete Deutschland das erste und bislang einzige Doppel-Maskottchen: die Spieler-Figuren „Tip“ und „Tap“. Deren Namen kommen von einem Auswahlverfahren, wie es Kinder vor einem Fußballspiel praktizieren. Dabei setzt ein Spieler jeder Mannschaft einen Fuß vor den anderen, bis sich die Füße der beiden Spieler berühren. Wer den Fuß des anderen zuerst berührt, darf mit der Wahl eines Mannschaftsmitgliedes beginnen. Dabei werden abwechselnd die Worte „Tip“ und „Tap“ gesagt. Die beiden Spieler des Maskottchens tragen ein Nationaltrikot mit der Aufschrift „WM 74“ – und brachten offenbar Glück: Deutschland gewann zum zweiten Mal den Weltmeister-Titel.
WM-Maskottchen 1978 – Der argentinische „Gauchito“
Das argentinische WM-Maskottchen namens „Gauchito“ ist eine Hommage an den argentinischen Volkheiligen „Gauchito Gil“. Gleichzeitig thematisiert die Spielerfigur mit dem gelben Nackentuch, der Peitsche und dem Hut die typische Ausstattung eines argentinischen „Gauchos“ – einem Viehzüchter aus der Pampa Argentiniens, vergleichbar mit dem nordamerikanischen Cowboy. Argentinien konnte im Jahr 1978 den WM-Titel im eigenen Land gewinnen.
WM-Maskottchen 1982 – Die kleine „Naranjito“
Der Name des spanischen WM-Maskottchen von 1982 kommt vom spanischen Wort „Naranja“, das übersetzt Orange bedeutet. Spanien ist Weltmeister beim Export von Orangen, die primär aus Valencia stammen. Rund 500.000 Tonnen spanische Orangen werden jedes Jahr allein nach Deutschland exportiert. Die kleine Orange trägt die Nationalfarben Spaniens.
WM-Maskottchen 1986 – „Pique“
1986 findet die Fußball-WM erneut in Mexiko statt. Ähnlich wie bei der WM 82 ist das mexikanische Maskottchen eine Frucht, in Form einer Jalapeño. Diesem verpassten die Macher einen typischen Sombrero und Schnurrbart. Der Name „Pique“ kommt aus dem spanischen und bedeutet übersetzt so viel wie „pikant“ oder „Schaft“. Fußball-Weltmeister wurde in diesem Jahr allerdings zum zweiten Mal Argentinien.
WM-Maskottchen 1990 – Strichmännchen „Ciao“
Das italienische Maskottchen „Ciao“, benannt nach dem häufig verwendeten italienischen Grußwort, entstand vollständig am Computer. Dabei setzte sich der Designer Lucio Boscardin mit seiner Idee des Strichmännchens in italienischen Nationalfarben in einem Wettbewerb gegen 50.000 weitere Einsendungen durch.
WM-Maskottchen 1994 – WM-Hund „Striker“
Das Maskottchen für die WM in den USA wurde von den Warner Bros. Animation Studio entworfen. Der Hund „Striker“, benannt nach dem englischen Wort für „Stürmer“, war die erste WM-Figur, die Bestandteil einer internationalen Promotion-Kampagne war. Das Maskottchen fand dabei etwa in Video-Clips, Cartoons und Comics Anwendung.
WM-Maskottchen 1998 – Hahn „Footix“
Für die Fußball-WM von 1998 entwarf der Designer Fabrice Pialot den Hahn „Footix“. Dessen Name entstammt dem Wort „Football“ sowie der „ix“-Endung des berühmten französischen Comic-Charakters Asterix. Genau wie sein Vorgänger war Footix Teil einer großen Promo-Kampagne in Comics und Filmen. Unter berühmten Spielern wie Zinedine Zidane und Thierry Henry wurde Frankreich erstmals Fußball-Weltmeister.
WM-Maskottchen 2002 – Aliens „Ato“, „Kaz“ und „Nik“
Die WM 2002 in Südkorea und Japan ist die erste Weltmeisterschaft der 2000er Jahre. Passend dazu enstehen durch Interbrand erstmals computeranimierte Maskottchen namens „Spheriks“ im digitalen Raumbildverfahren. Das Ergebnis der 18-monatigen Arbeiten sind die drei Aliens „Ato“ (Gelb), „Kaz“ und „Nik“ (Blau und Violett). Rund um die drei Maskottchen wird eine aufwendige Fantasiewelt errichtet, die 2002 auch eine mehrteilige Filmserie hervorbringt. Dabei bilden die drei Figuren die sogenannten „Atmos“, die dem Mikro-Universum „Atmoverse“ entstammen. Der gelbe „Ato“ ist der Trainer der beiden Spieler „Kaz“ und „Nik“. Gemeinsam bestreiten sie gegen ihre Gegner, die „Nulmos“, ein Fußball-verwandtes Spiel mit dem eigenen Namen „Atmoball“.
WM-Maskottchen 2006 – „GOLEO der Sechste“
Bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland wird mit dem Löwen „Goleo VI“ erstmals ein Maskottchen als lebende und reale Puppe umgesetzt, die sprechen, tanzen und mit dem Publikum interagieren kann. Der flauschige Löwe tritt dazu mit seinem Sidekick „Pille“ auf, einem ebenso sprechenden Fußball. Als Trikot trägt Goleo das Trikot der deutschen Fußballballnationallmannschaft. Die römische Sechs im Namen vergibt die Fifa übrigens, da „Goleo“ der sechste Bewerber um den Job als WM-Maskottchen ist.
WM-Maskottchen 2010 – Lepoard „Zakumi“
Die WM 2010 in Südafrika repräsentiert das offizielle Maskottchen „Zakumi“. Ein grünhaariger Leopard mit ebenso grüner Hose und weißem Trikot. Der Name setzt sich aus den Buchstaben „ZA“, für die internationale Kennung Südafrikas, sowie „kumi“ zusammen, was in mehreren afrikanischen Sprachen „Zehn“ heißt. Zusammen ergibt der Name somit „Südafrika 2010“. Geschaffen hat das Maskottchen der Kapstädter Andries Odendaal. Das WM-Komitee legte das Geburtsdatum Zakumi`s symbolisch auf 1994 fest. Das Jahr, das mit dem Ende der Apartheid das Geburtsjahr des neuen und demokratischen Südafrikas ist. Ähnlich zu seinen Vorgängern den „Spheriks“ erhielt Zakumi eine eigene Zeichentrickserie.
WM-Maskottchen 2014 – Gürteltier „Fuleco“
Das WM-Maskottchen des Jahres 2014 ist „Fuleco“, ein brasilianisches Gürteltier. Das Gürteltier galt, im Austragungsort Brasilien, lange Zeit als ausgestorben, weshalb die Veranstalter mit diesem Maskottchen auch auf den Umweltschutz aufmerksam machen wollten. Dies verdeutlicht auch der Name „Fuleco“, der sich aus den portugiesischen Worten „futebol“ (Fußball) und „ecologia“ (Ökologie) zusammensetzt. Rollt sich das Gürteltier „Fuleco“ dazu noch zusammen, erinnert es an einen Fußball. Dem Maskottchen wurde mit „Tatu bom de bola“ („Gürteltier gut am Ball“) von Arlindo Cruz zudem ein eigener Song gewidmet.
WM-Maskottchen 2018 – Wolf „Zabivaka“
Als Nationaltier Russlands wählt der Gastgeber der Fußball-WM 2018 den Wolf „Zabivaka“ als Maskottchen. Zabivaka, was soviel wie „Der einen Treffer erzielt“ bedeutet, wird durch seine Schöpferin Jekaterina Botscharowa in den Nationalfarben Russlands dargestellt. Dazu trägt „Zabivaka“ Hose und Brille.