WM-Torschützenkönige 1930 bis 2018

WM-Torschützenkönig 1930 – Guillermo Stábile (Argentinien)

  • Tore: 8
  • Spiele: 4
  • Torquote: 2
  • WM-Tore insgesamt: 8
  • WM-Teilnahmen: 1 (1930)
  • Geboren: 17.01.1906
  • Gestorben: 26.12.1966

Argentinier schnappt sich die Debüt-Kanone


Torschützenkönig 1930: Guillermo Stàbile
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Als erster Torschützenkönig einer Weltmeisterschaft trug sich der Argentinier Guillermo Stábile in die Fußball-Geschichtsbücher ein. Er erzielte in 4 Spielen beeindruckende 8 Treffer, also im Schnitt 2 Tore pro Partie. Eine Quote, die immerhin 24 Jahre lang Bestand haben sollte. Umso beeindruckender ist diese Bilanz wenn man bedenkt, dass der damals 24-Jährige erst kurz vor dem Turnier in den Kader der argentinischen Nationalmannschaft berufen wurde und im ersten WM-Spiel seines Teams gegen Frankreich gar nicht auf dem Platz stand.

Er durfte erst beim Duell mit Mexiko ins Geschehen eingreifen und steuerte in seinem ersten WM-Spiel gleich 3 Tore (8., 17., 80.) zum 6:3-Endstand bei. Im letzten Gruppenspiel beim 3:1-Erfolg über Chile gelang ihm innerhalb von nur 60 Sekunden in der 12. und 13. Spielminute ein Doppelpack. Doppelt traf er auch im Halbfinale beim 6:1-Kantersieg Argentiniens über die USA: Stábile schoss das 3:0 (69.) und das 6:0 (87.). Auch im Finale trug er sich in die Torschützenliste ein und brachte die Albiceleste mit seinem Tor in der 37. Spielminute 2:1 in Führung. Der Weltmeistertitel blieb ihm allerdings verwehrt: Uruguay drehte das Spiel in der zweiten Halbzeit und gewann mit 4:2.

WM-Torschützenkönig 1934 – Oldřich Nejedlý (Tschechoslowakei)

  • Tore: 5
  • Spiele: 4
  • Torquote: 1,25
  • WM-Tore insgesamt: 8
  • WM-Teilnahmen: 2 (1934, 1938)
  • Geboren: 26.12.1909
  • Gestorben: 11.06.1990

Ohne Körpereinsatz zum Torschützenkönig

Oldřich Nejedlý, der wegen seiner ‚Glasknochen‘ jedem ernsteren Zweikampf aus dem Weg gehen musste, war der beste Torschütze der Weltmeisterschaft 1934 in Italien. Er traf in 4 Spielen 5-mal und zählte im Team der ČSR von Beginn an zum Stammpersonal. Im Achtelfinale (die WM 1934 begann direkt mit der K.O.-Runde) erzielte er in der 73. Minute gegen Rumänien das Tor zum 2:1-Endstand, nachdem seine Mannschaft zur Pause noch 0:1 hinten gelegen hatte. Auch das Viertelfinale gegen die Schweiz war umkämpft – und erneut war es Nejedlý, der mit dem entscheidenden Tor zum 3:2 (84.) den Unterschied machte.

Im Halbfinale besiegte er die deutsche Nationalmannschaft mit 3 Toren (19., 71., 80.) dann im Alleingang, Endstand: 3:1. Allerdings blieb es bei den 5 Toren, Nejedlý konnte im Finale nicht mehr nachlegen. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass die Tschechoslowakei trotz zwischenzeitlicher 1:0-Führung gegen Italien 1:2 nach Verlängerung unterlag und den Weltmeistertitel verpasste.

WM-Torschützenkönig 1938 – Leônidas da Silva (Brasilien)

  • Tore: 7
  • Spiele: 4
  • Torquote: 1,75
  • WM-Tore insgesamt: 8
  • WM-Teilnahmen: 2 (1934, 1938)
  • Geboren: 06.09.1913
  • Gestorben: 24.01.2004

Brasiliens Bester im Halbfinale nur Zuschauer

Torschützenkönig 1930: Ademir
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Der Brasilianer Leônidas da Silva sicherte sich bei der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich die Krone des Torschützenkönigs.

Beim sensationellen 6:5-Erfolg im Achtelfinale über Polen gelangen dem Ballzauberer vom Zuckerhut mit dem 1:0 (18.) sowie seinem Doppelpack zum 5:4 (93.) und 6:4 (104.) in der Verlängerung 3 Tore. Dabei spielte er zeitweise sogar barfuß, um seine technischen Vorteile auf dem von einem Gewitter durchnässten Boden voll ausspielen zu können. Wegen solcher überragenden Finessen wurde Leônidas auch als „schwarzer Diamant“ oder „Gummi-Mann“ bezeichnet.

Im Viertelfinale erzielte Leônidas gegen die Tschechoslowakei in der 30. Minute das 1:0 für die Seleção. Da die Europäer allerdings ausgleichen konnten und in der Verlängerung keine weiteren Treffer fielen, musste ein Wiederholungsspiel über den Einzug ins Halbfinale entscheiden. Dieses gewann Brasilien 2:1, Leônidas hatte mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 (57.) einen maßgeblichen Beitrag zum Weiterkommen seiner Farben geleistet.

Umso überraschender fand er sich im Halbfinale auf der Ersatzbank wieder. Trainer Adhemir Pimente wollte seinen besten Stürmer, der angeblich nicht hundertprozentig fit war, wohl für das schon sicher geglaubte Finale schonen. Titelverteidiger Italien machte diesen Plänen mit dem 2:1-Sieg allerdings einen Strich durch die Rechnung.

Im Spiel um Platz 3 stand Leônidas wieder auf dem Platz – und traf beim 4:2-Erfolg gegen Schweden doppelt (63., 74.).

WM-Torschützenkönig 1950 – Ademir de Menezes (Brasilien)

  • Tore: 9
  • Spiele: 6
  • Torquote: 1,5
  • WM-Tore insgesamt: 9
  • WM-Teilnahmen: 1 (1950)
  • Geboren: 08.11.1922
  • Gestorben: 11.05.1996

Das Holzkinn mit dem goldenen Fuß

Torschützenkönig WM 1950: Ademir
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Bei der Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien schaffte es zum zweiten Mal in Folge ein Brasilianer, Torschützenkönig zu werden. Ademir, Spitzname Queixada (dt. Holzkinn), erzielte in 6 Spielen 9 Tore – und traf dabei in jedem Spiel außer dem wichtigsten des Turniers: Das entscheidende Spiel um den WM-Titel ging ohne Ademir-Tor 1:2 verloren.

Zuvor hatte der damals 27-Jährige in jedem Spiel überzeugen können. Vor allem in Erinnerung blieben seine 4 Tore im ersten Finalrundenspiel gegen Schweden: Mit 7:1 wurden die Nordeuropäer von den Zuckerhut-Magiern entzaubert, Ademir traf dabei in der 17., 36., 52. und 58. Minute. Auch beim anschließend nicht minder beeindruckenden 6:1 über Spanien glänzte Ademir mit seiner Elf und traf doppelt (15., 57.).

WM-Torschützenkönig 1954 – Sándor Kocsis (Ungarn)

  • Tore: 11
  • Spiele: 5
  • Torquote: 2,2
  • WM-Tore insgesamt: 11
  • WM-Teilnahmen: 1 (1950)
  • Geboren: 21.09.1929
  • Gestorben: 22.07.1979

Doppel-Rekord mit den „Magischen Magyaren“

Torschützenkönig WM 1954: Sándor Kocsis
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Der Ungar Sándor Kocsis brach bei der WM 1954 in der Schweiz nicht nur die zwei Weltmeisterschaften andauernde Torjäger-Dominanz Brasiliens, er erzielte auch als erster Torschützenkönig überhaupt eine zweistellige Trefferzahl: 11 Tore in 5 Spielen. Mit der Quote von 2,2 übertraf er sogar den 1930 aufgestellten Rekord von Guillermo Stábile.

Schon im ersten Gruppenspiel der Ungarn, die zu dieser Zeit aufgrund ihrer Dominanz auch als „Magische Magyaren“ bezeichnet wurden, gelang Kocsis beim 9:0 über Südkorea ein halbzeitübergreifender Hattrick mit Toren in der 24., 36. und 50. Minute. Im nächsten Spiel gegen die BR Deutschland steuerte er sogar 4 Treffer bei (3., 21., 67., 78.). Endergebnis: 8:3. Im Viertelfinale trafen die Mitteleuropäer auf Brasilien und präsentierten sich einmal mehr in Torlaune: 4:2 hieß es am Ende zugunsten Ungarns, Kocsis hatte sein Torkonto um zwei weitere Treffer (7., 88.) aufgestockt.

Als im Halbfinale mit Uruguay der amtierende Weltmeister wartete und die ungarische Mannschaft in die Verlängerung zwang, entschied der spätere Torschützenkönig mit einem Doppelpack (111., 116.) die Partie. Im Finale ereilte Kocsis dann aber das gleiche Schicksal wie die vorherigen WM-Torjäger: Kein Tor im wichtigsten Spiel des Turniers und Weltmeister wurde der Gegner. Der hieß in diesem Fall Deutschland und gewann trotz eines frühen 0:2-Rückstandes noch 3:2.

WM-Torschützenkönig 1958 – Just Fontaine (Frankreich)

  • Tore: 13
  • Spiele: 6
  • Torquote: 2,16
  • WM-Tore insgesamt: 13
  • WM-Teilnahmen: 1 (1958)
  • Geboren: 18.08.1933

„Justo“ schießt 13 für die Ewigkeit

Torschützenkönig WM 1958: Just Fontaine
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden pulverisierte der Franzose Just Fontaine bereits den vier Jahre zuvor von Sándor Kocsis aufgestellten Rekord und schoss schier unglaubliche 13 Tore. Offenbar eine Bestmarke für die Ewigkeit, die bis zum heutigen Tage Bestand hat.

Dabei wäre Fontaine eigentlich gar nicht in der französischen Mannschaft gewesen, profitierte aber von einer Verletzung René Bliards vor dem Turnier. Ein Dreierpack (24., 30., 67.) im Auftaktspiel gegen Paraguay, ein Doppelpack (4., 85.) beim 2:0 über Jugoslawien und ein Treffer (44.) beim 2:1-Erfolg gegen Schottland: Fontaine lehrte die gegnerischen Abwehrreihen in der Gruppenphase das Fürchten.

Und er dachte auch in der K.O.-Runde nicht daran, nachzulassen: Einem weiteren Doppelpack (55., 63.) im Viertelfinale, das Frankreich 4:0 gegen Nordirland gewann, folgte ein Treffer im Halbfinale gegen Brasilien. Fontaine glich in der 9. Spielminute zum 1:1 aus. Doch auch „Justo“ blieb der WM-Titel verwehrt: Denn Frankreich verlor das Spiel gegen die späteren Weltmeister aus Südamerika 2:5.

Fontaine tröstete sich und seine Nation im Spiel um Platz 3 mit 4 Toren (16., 36., 78., 89.) beim 6:3-Sieg gegen die Bundesrepublik Deutschland – und stellt alle nachfolgenden Torjäger-Generationen bis heute vor die unlösbare Aufgabe, seine 13 zu überbieten.

WM-Torschützenkönig 1962 – Garrincha (Brasilien)

  • Tore: 4
  • Spiele: 6
  • Torquote: 0,66
  • WM-Tore insgesamt: 5
  • WM-Teilnahmen: 3 (1958, 1962, 1966)
  • Geboren: 28.10.1933

Zurück zum Zuckerhut

Torschützenkönig WM 1962: Garrincha
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Nach Leônidas und Ademir holte bei der WM 1962 in Chile zum dritten Mal ein Brasilianer die Torjägerkanone – allerdings erst nach Losentscheid. Denn neben Garrincha erzielten mit Flórián Albert (Ungarn), Valentin Ivanov (Sowjetunion), Dražan Jerković (Jugoslawien), Leonel Sánchez (Chile) und seinem Landsmann Vavá gleich 5 weitere Spieler 4 Treffer. Da aber nur einer den Titel des besten Torjägers bekommen konnte, beschloss die FIFA den Sieger auszulosen.

Ebenfalls kurios: Garrincha erzielte alle Treffer erst in der K.O.-Runde, obwohl er in allen Gruppenspielen als Stammspieler auf dem Platz gestanden hatte. Er erzielte Doppelpacks beim 3:1-Sieg über England im Viertelfinale (31., 59.) und im Halbfinale gegen Gastgeber Chile (9., 32.), das Brasilien 4:2 gewinnen konnte. Zwar konnte er im Finale gegen die Tschechoslowakei kein Tor beisteuern, durfte aber mit seiner Mannschaft über den zweiten WM-Titel Brasiliens in Folge jubeln. Garrincha war so – mit etwas Glück – der erste Torschützenkönig, der beim selben Turnier auch Weltmeister wurde.

WM-Torschützenkönig 1966 – Eusébio (Portugal)

  • Tore: 9
  • Spiele: 6
  • Torquote: 1,5
  • WM-Tore insgesamt: 9
  • WM-Teilnahmen: 1 (1966)
  • Geboren: Januar 1942
  • Gestorben: 05.01.2014

„Pantera Negra“ auf Torejagd

Torschützenkönig WM 1966: Eusébio
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Portugal war 1966 in England zum ersten Mal bei einer WM-Endrunde dabei – und mit Eusébio, der von einem britischen Journalisten als „Pantera Negra“ (Schwarzer Panther) betitelt wurde, spielte sich ein Superstar aus den eigenen Reihen in den Vordergrund. Beachtliche 9 Treffer schoss die damals 24-jährige Stürmerlegende von Benfica Lissabon auf dem Weg der Portugiesen zu Platz 3.

Im ersten Vorrundenspiel war Eusébio beim 3:1-Sieg gegen Ungarn noch leer ausgegangen, anschließend traf er in jedem Spiel:  Einmal gegen Bulgarien (38.), zweimal (26., 85.) beim sensationellen 3:1 gegen den amtierenden Doppel-Weltmeister Brasilien. Im unvergesslichen Viertelfinale, in dem die Portugiesen einen 0:3-Rückstand gegen Nordkorea in einen 5:3-Sieg umwandelten, überragte Eusébio mit 4 Toren (27., 43., 56., 59.).

Im folgenden Halbfinale reichte sein verwandelter Handelfmeter in der 82. Minute allerdings nicht fürs Weiterkommen: Gegen Gastgeber England war nach dem 1:2 Endstation. Doch ein weiteres Handelfmetertor Eusébios (12.) beim 2:1-Erfolg im Spiel um Platz 3 gegen die Sowjetunion sorgte für einen gelungenen Turnierabschluss des WM-Debütanten Portugal.

WM-Torschützenkönig 1970 – Gerd Müller (BR Deutschland)

  • Tore: 10
  • Spiele: 6
  • Torquote: 1,66
  • WM-Tore insgesamt: 14
  • WM-Teilnahmen: 2 (1970, 1974)
  • Geboren: 03.11.1945

„Kleines dickes Müller“ ballert Deutschland auf Platz 3

Torschützenkönig WM 1970: Gerd Müller
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Gerd Müller, besser bekannt als „Bomber der Nation“, war der beste Torschütze der WM 1970 in Mexiko. Bereits in der Vorrunde schoss er bei den drei Siegen der Bundesrepublik Deutschland gegen Marokko (2:1), Bulgarien (5:2) und Peru (3:1) 7 Tore.

Im Viertelfinale gegen England, das beim Stand von 2:2 nach 90 Minuten in die Verlängerung ging, erzielte Müller in der 108. Minute den umjubelten 3:2-Siegtreffer. Auch das Halbfinale gegen Italien wurde nach je einem Treffer auf beiden Seiten verlängert – und ging wegen der sich überschlagenden Ereignisse in den 30 Minuten nach der regulären Spielzeit als „Jahrhundertspiel“ in die WM-Geschichte ein. Müller gelangen 2 Tore (95., 110.), doch die Italiener trafen dreimal (99., 104., 111.) und zogen nach dem 4:3-Sieg ins Finale ein.

Müller und der BRD blieb das Spiel um Platz 3, das dank eines Tores von Wolfgang Overath (27.) 1:0 gewonnen wurde.

WM-Torschützenkönig 1974 – Grzegorz Lato (Polen)

  • Tore: 7
  • Spiele: 7
  • Torquote: 1
  • WM-Tore insgesamt: 10
  • WM-Teilnahmen: 3 (1974, 1978, 1982)
  • Geboren: 08.04.1950

Blitz-Start für Polens Debütanten

Torschützenkönig WM 1974: Grzgeorz Lato
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Der schnelle polnische Rechtsaußen Grzegorz Lato spielte eine grandiose Debüt-WM und schoss seine Nation als Torschützenkönig mit 7 Toren auf den dritten Platz.

Er brauchte noch nicht einmal 7 Minuten Spielzeit für seinen ersten WM-Treffer zur 1:0-Führung gegen Argentinien, das der Geschwindigkeit Latos nur wenig entgegenzusetzen hatte. So erzielte er in der 62. Minute auch das zwischenzeitliche 3:1 und hatte großen Anteil daran, dass Polen die Südamerikaner 3:2 besiegen konnte. Beim 7:0-Kantersieg über Haiti begann Lato den Torreigen (17.) und beschloss ihn auch (87.).

In der zweiten Gruppenphase schoss Lato den 1:0-Siegtreffer (43.) gegen Schweden und traf gegen Jugoslawien zum 2:1 (62.). Im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland um den Einzug ins WM-Finale gingen er und sein Team jedoch leer aus und verloren 0:1. Dennoch sicherte sich Polen im Spiel um Platz 3 den bis dahin größten WM-Erfolg und setzte sich 1:0 gegen Brasilien durch. Der Torschütze? Natürlich Lato.

WM-Torschützenkönig 1978 – Mario Kempes (Argentinien)

  • Tore: 6
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,9
  • WM-Tore insgesamt: 6
  • WM-Teilnahmen: 3 (1974, 1978, 1982)
  • Geboren: 15.07.1954

El Matador tritt Nachfolge Stábiles an

Torschützenkönig WM 1978: Mario Kempes
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

El Matador (zu Deutsch: Der Vollstrecker) Mario Kempes sicherte sich bei der WM 1978 im eigenen Land die Torjägerkanone und seinem Land dadurch den ersten Weltmeistertitel. In der ersten Gruppenphase des Turniers hatte Kempes noch mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen und erzielte kein Tor.

Das änderte sich aber schlagartig in der nächsten Runde: Gegen Polen gelang ihm beim 2:0-Sieg der Albiceleste ein Doppelpack (16., 71.) und als Argentinien im letzten Gruppenspiel Peru 6:0 deklassierte und dadurch ins Finale einzog, steuerte Kempes erneut 2 Treffer bei (21., 48.).

Diesen Lauf konnte er im Finale fortsetzen: Gegen die Niederlande schoss er in der 38. Minute das Führungstor. In der Verlängerung brachte er sein Team mit dem 2:1 erneut in Führung (105.) die Bertoni 10 Minuten später noch auf 3:1 ausbaute. Argentinien war erstmals Fußball-Weltmeister und Kempes der zweite Argentinier nach Stábile (1930), der Torschützenkönig werden konnte.

WM-Torschützenkönig 1982 – Paolo Rossi (Italien)

  • Tore: 6
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,9
  • WM-Tore insgesamt: 9
  • WM-Teilnahmen: 3 (1978, 1982, 1986)
  • Geboren: 23.09.1956

Rossi zündet spät, aber gewaltig

Torschützenkönig WM 1982: Paolo Rossi
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Debütiert hatte Paolo Rossi bereits bei der WM 1978 mit 21 Jahren, 4 Jahre später wurde er beim Turnier in Spanien Torschützenkönig – und das, obwohl dem Stürmer in den ersten 4 Partien kein Tor gelang. Die mangelnde Spielpraxis aufgrund einer zweijährigen Sperre wegen des Vorwurfs, an einem verschobenen Ligaspiel beteiligt gewesen zu sein, war offensichtlich.

Im letzten Gruppenspiel gegen Brasilien fand Rossi dann zu seiner Form und erzielte beim 3:2-Sieg der Squadra Azzurra alle 3 Treffer (5., 25., 74.). Im Halbfinale gegen Polen schnürte er einen Doppelpack (22., 73.). Italien setzte sich 2:0 durch und stand nach 1934, 1938 und 1970 zum vierten Mal in einem WM-Finale. Dort brachte Rossi seine Mannschaft gegen die BR Deutschland mit dem 1:0 in der 57. Minute auf die Siegesstraße. Am Ende gewannen die Italiener 3:1 und krönten sich zum dritten Mal zum Weltmeister.

WM-Torschützenkönig 1986 – Gary Lineker (England)

  • Tore: 6
  • Spiele: 5
  • Torquote: 1,2
  • WM-Tore insgesamt: 10
  • WM-Teilnahmen: 2 (1986, 1990)
  • Geboren: 30.11.1960

„Sportwagen im Leerlauf“ startete durch

Torschützenkönig WM 1986: Gary Lineker
Foto von Abdruck in World Cup 1970-2018: Panini Football Collections

Als die britische Yellow Press Gary Lineker bei der WM 1986 in Mexiko nach den ersten beiden torlosen WM-Spielen der „Three Lions“ gegen Portugal (0:1) und Marokko (0:0) als „Sportwagen im Leerlauf“ verunglimpfte, muss das wie Doping für den englischen Nationalstürmer gewirkt haben. Denn in den verbleibenden 3 Spielen traf er sechsmal und trug sich als erster Engländer in die Liste der WM-Torschützenkönige ein.

Im so wichtigen letzten Gruppenspiel gegen Polen sorgte Lineker mit einem Hattrick in der ersten Halbzeit (9., 14., 34.) im Alleingang dafür, dass England trotz des schwachen Starts noch das Achtelfinale erreichte. Dort steuerte er beim ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen Paraguay 2 Treffer bei (31., 72.) und erzielte auch im Viertelfinale gegen Argentinien ein Tor (81.). Da Maradona die Albiceleste mit einem Doppelpack in der 51. Und 55. Minute aber zuvor schon 2:0 in Front geschossen hatte, war für Lineker und sein Team Endstation in der Runde der letzten 8.

WM-Torschützenkönig 1990 – Salvatore Schillaci (Italien)

  • Tore: 6
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,86
  • WM-Tore insgesamt: 6
  • WM-Teilnahmen: 1 (1990)
  • Geboren: 01.12.1964

One Hit Wonder Totò kam, sah und traf

Die Geschichte des Torschützenkönigs der Weltmeisterschaft 1990 in Italien, Salvatore „Totò“ Schillaci, ist in mehrfacher Hinsicht eine kuriose. Zum einen hatte er vor der WM noch kein einziges Spiel im Dress der Squadra Azzurra absolviert. Zum anderen schoss er nach seinem WM-Erfolg mit 6 Toren nur noch ein einziges weiteres Tor für die Nationalmannschaft.

Doch bei der Endrunde im eigenen Land glänzte der damalige Juve-Stürmer als bester Spieler des Turniers. Im Auftaktspiel gegen Österreich war er gerade einmal 4 Minuten auf dem Platz, als er in der 78. Minute den 1:0-Siegtreffer erzielte. Im dritten Gruppenspiel beim 2:0-Erfolg gegen die ČSFR gehörte Schillaci erstmals zur Startelf – und belohnte das Vertrauen mit dem Führungstreffer in der 9. Minute.

Auch im Achtelfinale gegen Uruguay gelang ihm die Führung (65.): Italien gewann 2:0 und bekam es in der nächsten Runde mit Irland zu tun. „Totò“ traf erneut – und ganz Italien jubelte mit ihm über den Halbfinaleinzug. Dort stellte er mit einem frühen Treffer (17.) gegen Argentinien die Weichen erneut auf Sieg – doch der Titelverteidiger glich in der zweiten Halbzeit aus und siegte im Elfmeterschießen. Im Spiel um Platz 3 bescherte Schillaci Italien mit seinem 2:1-Siegtor per Foulelfmeter (86.) die Bronze-Medaille.

WM-Torschützenkönige 1994 – Oleg Salenko (Russland) & Christo Stoitschkow (Bulgarien)

  • Tore: 6
  • Spiele: 3
  • Torquote: 2
  • WM-Tore insgesamt: 6
  • WM-Teilnahmen: 1 (1994)
  • Geboren: 25.10.1969

 

  • Tore: 6
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,86
  • WM-Tore insgesamt: 6
  • WM-Teilnahmen: 2 (1994, 1998)
  • Geboren: 08.02.1966

Die osteuropäische Doppelspitze

Torschützenkönig WM 1994: Oleg SalenkoBei der WM 1994 in den USA teilten sich erstmals zwei Spieler den Titel des Torschützenkönigs. Russlands Stürmer Oleg Salenko brauchte für seine 6 Treffer gerade einmal 2 Spiele. Die erste Partie in Gruppe B ging für die Russen gegen Brasilien 0:2 verloren. Im zweiten Spiel brachte Salenko seine Nation schon in der 4. Minute gegen Schweden in Führung, doch am Ende stand mit einer 1:3-Niederlage das frühe WM-Aus fast sicher zu Buche. Also spielte die Sobornja in der fast bedeutungslosen Partie gegen Kamerun befreit auf und vor allem Salenko war nicht zu bremsen: Ihm gelangen sage und schreibe 5 Treffer (15., 41., 44., 72., 75.). Ein Kunststück, das bei einer Weltmeisterschaft weder vor noch nach ihm jemand fertigbrachte. Russland verabschiedete sich nach der Vorrunde – und hatte Torschützenkönig WM 1994: Hristo Stoichkovtrotzdem zweifach Geschichte geschrieben.

Erfolgreich lief das Turnier unterdessen für die Bulgaren und ihren Stürmerstar Stoitschkow, obwohl sie ebenfalls mit einer deutlichen Schlappe (0:3 gegen Nigeria) in die WM starteten. Beim anschließenden 4:0 gegen Griechenland steigerte sich das Team allerdings erheblich, Stoitschkow hatte seine Mannschaft mit 2 Elfmetertoren (5., 55.) in Führung geschossen. Im letzten Gruppenspiel schaffte Bulgarien gegen die favorisierten Argentinier sogar eine Überraschung und siegte 2:0, Stoitschkow traf in der 61. Minute zum 1:0.

Im Achtelfinale gegen Mexiko legte er einen weiteren Treffer nach (6.), das Spiel gewann Bulgarien am Ende im Elfmeterschießen. Gegen Weltmeister Deutschland leitete der spätere Torschützenkönig mit einem Freistoßtreffer zum 1:1-Ausgleich die nächste Sensation ein, die Südosteuropäer gewannen 2:1 und standen im Halbfinale. Dort war gegen Italien dann aber Schluss: Der von Stoitschkow verwandelte Foulelfmeter in der 44. Minute zum 1:2 reichte nicht. Im Spiel um Platz 3 unterlag Bulgarien Schweden 0:4.

WM-Torschützenkönig 1998 – Davor Šuker (Kroatien)

  • Tore: 6
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,86
  • WM-Tore insgesamt: 6
  • WM-Teilnahmen: 3 (1990, 1998, 2002)
  • Geboren: 01.12.1964

Ein Kanonier aus der „goldenen Generation“

Torschützenkönig WM 1998: Davor SukerDie Nationalmannschaft Kroatiens, die noch heute als „goldene Generation“ bezeichnet wird, wurde bei der WM 1998 in Frankreich nicht nur Dritter, sie stellte mit Davor Šuker auch den Torschützenkönig. Dieser hatte bereits 1990 in Italien erstmals an einer Endrunde teilgenommen – dort allerdings noch als Spieler des damaligen Jugoslawiens und ohne Spieleinsatz.

8 Jahre später lief es vom ersten Spiel an rund: Šuker erzielte den Treffer zum 3:1-Endstand gegen Jamaika. In der folgenden Partie gegen Japan schoss er in der 77. Spielminute das 1:0-Siegtor. Nachdem das letzte Gruppenspiel 0:1 gegen Argentinien verloren gegangen war, fanden die Kroaten im Achtelfinale gegen Rumänien wieder in die Erfolgsspur: Per Foulelfmeter erzielte Šuker in der Nachspielzeit der 1. Hälfte das 1:0, das zum Weiterkommen reichte.

Im Viertelfinale hatte Kroatien in der 2. Halbzeit kaum Mühe mit den seit der 40. Minute wegen einer roten Karte für Christian Wörns dezimierten Deutschen: 3:0 hieß es am Ende einer denkwürdigen Partie. Šuker hatte mit dem 3:0 in der 85. Minute für die endgültige Entscheidung gesorgt.

Gegen Gastgeber Frankreich im Halbfinale sah es für eine Minute nach einer weiteren Überraschung aus: Kurz nach der Pause brachte Šuker seine Mannschaft in Führung (46.), nur eine Minute später glich Thuram allerdings für die Franzosen aus und besorgte in der 70. Minute auch den Siegtreffer.

Kroatiens Trauer über das Ausscheiden währte nur kurz, das Spiel um Platz 3 wurde mit 2:1 gegen die Niederlande gewonnen. Mit seinem 6. Turniertor in der 36. Minute stellte Šuker den Endstand her.

WM-Torschützenkönig 2002 – Ronaldo (Brasilien)

  • Tore: 8
  • Spiele: 7
  • Torquote: 1,14
  • WM-Tore insgesamt: 15
  • WM-Teilnahmen: 4 (1994, 1998, 2002, 2006)
  • Geboren: 22.09.1976

 

Il Fenomeno schießt sein Team zum 5. Titelgewinn

Torschützenkönig WM 2002: RonaldoSchon bei den Weltmeisterschaften 1994 und 1998 hatte Ronaldo Luís Nazário de Lima teilgenommen und bei zweiterer sogar vier Treffer erzielt. Sein erfolgreichstes Turnier folgte aber 2002 in Japan und Südkorea, bei dem er sich vom ersten Spiel an in Torlaune präsentierte. In der ersten Partie der Brasilianer gegen die Türkei (2:1) traf er in der 50. Minute zum Ausgleich, gegen China besorgte er den 4:0-Endstand (55.). Im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica brachte er die Seleção per Doppelpack (10., 13.) in Führung und hatte damit schon nach drei Spielen so viele Tore erzielt, wie bei der gesamten WM 4 Jahre zuvor.

Die Treffsicherheit des ‚Phänomens‘, wie ihn die italienische Presse 1998 getauft hatte, hielt auch in der K.O.-Phase an. Im Achtelfinale schoss er gegen Belgien das 2:0 (87.). Das anschießende Viertelfinale gegen England war die einzige Begegnung, in der Ronaldo leer ausging. Trotzdem siegte sein Team 2:1 und erreichte nach Ronaldos entscheidendem Tor zum 1:0 (49.) im Halbfinale gegen die Türkei das Endspiel. Dieses entscheid er mit seinen beiden Toren in der 67. und 79. Minute zugunsten des Rekordweltmeisters, der sich bereits zum fünften Mal über den Titel freuen durfte.

WM-Torschützenkönig 2006 – Miroslav Klose (Deutschland)

  • Tore: 5
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,71
  • WM-Tore insgesamt: 16
  • WM-Teilnahmen: 4 (2002, 2006, 2010, 2014)
  • Geboren: 09.06.1978

Miro schraubt am WM-Rekord

Torschützenkönig WM 2006: Miroslav KloseKlose hatte schon bei der WM vier Jahre zuvor von sich reden gemacht. Während seine 5 Treffer in Japan und Südkorea aber noch von Ronaldo (8 Tore) übertroffen wurden, reichte dieselbe Anzahl bei der Heim-WM für den Gewinn der Torjägerkanone. Er traf zwar in nur 3 von 7 Partien der Deutschen, dafür aber in der Vorrunde gegen Costa Rica (17., 61.) und Ecuador (4., 44.) doppelt.

Zudem gelang Klose im Viertelfinale gegen Argentinien endlich ein Treffer gegen eine der ‚großen‘ Fußballnationen bei einem wichtigen Turnier: Per Kopf markierte er in der 80. Minute den Ausgleichstreffer, der Deutschland in die Verlängerung rettete. Das Spiel gewann der Gastgeber im Elfmeterschießen und wurde am Ende WM-Dritter.

WM-Torschützenkönig 2010 – Thomas Müller (Deutschland)

  • Tore: 5
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,71
  • WM-Tore insgesamt: 10
  • WM-Teilnahmen: 3 (2010, 2014, 2018)
  • Geboren: 13.09.1989

Es müllerte wieder bei einer Weltmeisterschaft

Quelle: Wikimedia

2010 in Südafrika tat WM-Debütant Thomas Müller es seinem Mannschaftskameraden Miroslav Klose gleich und wurde mit 5 Toren Torschützenkönig. Zudem war er nach Gerd im Jahre 1970 der zweite Spieler mit dem Nachnamen Müller, der den goldenen Schuh gewann – wenn auch nur mit der Hälfte der vom Bomber erzielten Tore.

Den ersten WM-Treffer erzielte Thomas Müller mit dem 3:0 (68.) gegen Australien gleich in seinem Debüt-Spiel, weitere Tore sparte er sich für die K.O.-Runde auf. Im Achtelfinale gegen England sorgte er mit dem 3:1 (67.) und 4:1 (70.) für die endgültige Entscheidung. In der nächsten Runde gegen Argentinien schoss er seine Mannschaft schon in der 3. Minute in Führung. Und Treffer Nummer 5 gelang ihm nach dem Ausscheiden im Halbfinale gegen Spanien im Spiel um Platz 3: In der 19. Minute traf er zum 1:0 gegen Uruguay, Endstand 3:2.

WM-Torschützenkönig 2014 – James Rodríguez (Kolumbien)

  • Tore: 6
  • Spiele: 5
  • Torquote: 1,2
  • WM-Tore insgesamt: 6
  • WM-Teilnahmen: 2 (2014, 2018)
  • Geboren: 12.07.1991

Kolumbiens Zauberfuß mit magischem Moment

Torschützenkönig WM 2014: James RodriguezMit James Rodríguez schoss sich bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien erstmals ein Kolumbianer zum Torschützenkönig. James war bereits in allen drei Gruppenspielen erfolgreich und traf zunächst in der Nachspielzeit gegen Griechenland zum 3:0 (90. + 3). Im zweiten Spiel erzielte er beim 2:1-Erfolg der Kolumbianer über die Elfenbeinküste in der 64. Minute das 1:0. Und gegen Japan markierte er in der 90. Minute den 4:1-Endstand.

Doch das Highlight sollte noch kommen: Im Achtelfinale zauberte James eines der schönsten Tore der WM-Geschichte in den Kasten Uruguays. Mit dem Rücken zum 20 Meter entfernten Tor stehend nahm er den Ball zunächst mit der Brust an, um ihn dann volley aus der Drehung mit links unter die Latte zu knallen (28.). In der 60. Minute besorgte er auch noch den 2:0-Endstand. Im Viertelfinale endete die Reise Kolumbiens zwar, James gelang mit dem 1:2 per Foulelfmeter (80.) gegen Gastgeber Brasilien aber immerhin sein 6. Turnier-Treffer, der ihm den Gewinn der Torjägerkanone sicherte.

WM-Torschützenkönig 2018 – Harry Kane (England)

  • Tore: 6
  • Spiele: 7
  • Torquote: 0,86
  • WM-Tore insgesamt: 6
  • WM-Teilnahmen: 1 (2018)
  • Geboren: 28.07.1993

Englands Kapitän nervenstark vom Punkt

Torschützenkönig WM 2018: Harry KaneHarry Kane, zum Zeitpunkt der WM 2018 in Russland 24 Jahre alt, schnappte sich als jüngster Spielführer der englischen Nationalmannschaft den goldenen Schuh. Beim 2:1-Auftaktsieg gegen Tunesien schoss Kane beide Treffer (11., 90.+1). Das anschließende Match gewannen die Briten mit 6:1 gegen Panama und ihr glänzend aufgelegter Team-Kapitän steuerte 3 Tore bei, davon 2 per Foulelfmeter (22., 45.+1, 62.).

Auch im Achtelfinale gegen Kolumbien traf Kane vom Elfmeterpunkt: Er erzielte in der 57. Minute das 1:0, das Spiel gewann England am Ende im Elfmeterschießen und wurde – auch ohne ein weiteres Kane-Tor – WM-Vierter.

WM-Torschützenkönig 2022 – Kylian Mbappé (Frankreich)

  • Tore: 8
  • Spiele: 7
  • Torquote: 1,14
  • WM-Tore insgesamt: 12
  • WM-Teilnahmen: 2 (2018, 2022)
  • Geboren: 20.12.1998

Frankreichs Stürmerstar schießt Les Bleus wieder ins WM-Finale

Panini-Sticker von Kylian Mbappé
Panini-Sticker von Kylian Mbappé (Swiss Gold Edition World Cup Russia 2018)

Schon bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland hatte Kylian Mbappé viermal getroffen, bei der WM-Endrunde in Katar schoss er sogar doppelt soviele Tore. Den ersten seiner insgesamt acht Treffer erzielte er beim Auftaktsieg der Franzosen in Gruppe D gegen Australien: In der 68. Spielminute markierte er das 3:1. Im folgenden Spiel gegen Dänemark schnürte Mbappé sogar einen Doppelpack (61. und 86. Minute), bevor er im letzten Gruppenspiel bei der Niederlage Frankreichs gegen Tunesien leer ausging.

Im Achtelfinale bezwangen die Franzosen Polen 3:1, Mbappé steuerte zwei Tore zum Sieg bei (73. & 90.+1′). Beim 2:1-Viertelfinalerfolg über England sowie dem 2:0-Sieg im Halbfinale gegen Marokko ließ der Stürmerstar der Équipe Tricolore in Sachen Toreschießen seinen Kollegen den Vortritt, nur um im Finale noch einmal richtig zuzuschlagen. Gegen Argentinien verkürzte er in der 80. Spielminute zunächst per Foulelfmeter zum 1:2, nur eine Minute später besorgte er den 2:2-Ausgleichstreffer. Als die Franzosen in der Verlängerung hinten lagen, war es erneut Mbappé, der sein Team mit einem in der 118. Minute verwandelten Strafstoß ins Elfmeterschießen rettete. Dort unterlag der Titelverteidiger den Südamerikanern allerdings – und das obwohl Mbappé seinen Elfmeter – natürlich – verwandelt hatte.