FIFA Fußball-WM 1986 in Mexiko

Die 13. Fußball-Weltmeisterschaft wurde vom 31. Mai bis 29. Juni 1986 in Mexiko veranstaltet. Nach der WM 1970 war Mexiko damit zum zweiten Mal Gastgeber. Hier gibt’s alle Infos zur Campeonato Mundial De Futbol von 1986.

Fußball-WM Logo von 1986 (Mexiko)
Fußball-WM Logo von 1986 (Mexiko)

Austragungsort

Gastgeber der 13. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft war Mexiko, das bereits 1970 eine WM veranstaltet hatte. Zwar hatte eigentlich Kolumbien den Zuschlag für die Endrunde bekommen, im Anschluss beschloss die FIFA allerdings, Weltmeisterschaften ab 1982 mit 24 statt 16 teilnehmenden Mannschaften stattfinden zu lassen. Kolumbien konnte die neuen wirtschaftlichen und logistischen Voraussetzungen des Fußball-Weltverbandes für ein größeres Turnier nicht mehr erfüllen. So setzte sich Mexiko im Jahre 1983 als Ersatz-Bewerber gegenüber Brasilien, Kanada und den USA durch.

Für die WM 86 stellte Mexiko 12 Stadien in 11 Städten bereit

Stadion Stadt/Region Kapazität (≈) Status (Bau)
Estadio Jalisco Guadalajara 56.700 Bestand
Estadio Nou Camp León 33.900 Bestand
Estadio Azteca Coyoacán 87.000 Bestand
Estadio Cuauhtémoc Puebla 51.700 Bestand
Estadio Nemesio Díez Toluca 30.000 Bestand
Estadio Tres de Marzo Guadalajara 22.000 Bestand
Estadio Irapuato Irapuato 35.000 Bestand
Estadio Olímpico Universitario Mexiko-Stadt 72.000 Bestand
Estadio Tecnológico Monterrey 36.400 Bestand
Estadio Universitario San Nicolás de los Garza 42.500 Bestand
Estadio Neza 86 Nezahualcóyotl 20.000 Bestand
Estadio La Corregidora Querétaro 35.500 Bestand
WM-Poster 1986 (Mexiko)
WM-Poster 1986 (Mexiko)

Teilnehmerfeld

Als Debütanten waren 1986 in Mexiko Dänemark, Kanada und der Irak dabei. Während die Dänen seitdem regelmäßig an WM-Endrunden teilnahmen, blieb das Turnier in Mexiko für die beiden übrigen Neulinge bis heute das einzige.

Verband Teilnehmer Mannschaften
UEFA (Europa) 14 Ungarn
Schottland
Spanien
Sowjetunion
Frankreich
Italien
Nordirland
Polen
Portugal
Belgien
Dänemark
Bulgarien
Deutschland
England
CONMEBOL (Südamerika) 4 Brasilien
Argentinien
Paraguay
Uruguay
CAF (Afrika) 2 Mexiko
Kanada
CONCACAF (Nord-/Zentral-Amerika) 2 Marokko
Algerien
AFC (Asien) 2 Irak
Südkorea
OFC (Ozeanien) 0  –
WM Ball "Adidas Azteca Mexiko" der WM 1986
WM Ball „Adidas Azteca Mexiko“ der WM 1986

Gruppenphase

Gruppe A Gruppe B Gruppe C
Italien Belgien Ungarn
Bulgarien Mexiko Kanada
Südkorea Paraguay Sowjetunion
Argentinien Irak Frankreich
Gruppe D Gruppe E Gruppe F
Spanien Deutschland Marokko
Algerien Schottland Polen
Nordirland Dänemark Portugal
Brasilien Uruguay England

Gruppe A

In Gruppe A landeten die favorisierten Nationen mit Argentinien (5:1 Punkte) und Italien (4:2 Punkte) in der Abschlusstabelle vor Bulgarien (2:4 Punkte) und Südkorea (1:5 Punkte). Die zwei Unentschieden (jeweils 1:1 gegen Italien und Südkorea) reichten den Bulgaren aber trotzdem für das Erreichen des Achtelfinals als einer der besten Gruppendritten.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
31.05.1986 Bulgarien 1:1 Italien
02.06.1986 Argentinien 3:1 Südkorea
05.06.1986 Italien 1:1 Argentinien
05.06.1986 Südkorea 1:1 Bulgarien
10.06.1986 Südkorea 2:3 Italien
10.06.1986 Argentinien 2:0 Bulgarien

Gruppe B

Ungeschlagen gewann Gastgeber Mexiko Gruppe B nach Siegen gegen Belgien (2:1) und den Irak (1:0) sowie einem 1:1-Unentschieden gegen den späteren Tabellenzweiten Paraguay. Belgien reichte ein knapper 2:1-Sieg gegen den Irak sowie ein 2:2 gegen Paraguay als Tabellendritter für das Weiterkommen.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
03.06.1986 Belgien 1:2 Mexiko
04.06.1986 Paraguay 1:0 Irak
07.06.1986 Mexiko 1:1 Paraguay
08.06.1986 Irak 1:2 Belgien
11.06.1986 Irak 0:1 Mexiko
11.06.1986 Paraguay 2:2 Belgien

Gruppe C

In Gruppe C überzeugte die Sowjetunion mit einem 6:0 über Ungarn, spielte anschließend 1:1 gegen Frankreich und bezwang im letzten Gruppenspiel WM-Neuling Kanada 2:0. 5:1 Punkte und 9:1 Tore bedeuteten den Gruppensieg. Frankreich gewann ebenfalls gegen Kanada (1:0) und Ungarn (3:0) und wurde Zweiter. Ungarn gelang zwar ein 2:0 gegen Kanada, schied aber zusammen mit den Nordamerikanern nach der Vorrunde aus.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
01.06.1986 Kanada 0:1 Frankreich
02.06.1986 Sowjetunion 6:0 Ungarn
05.06.1986 Frankreich 1:1 Sowjetunion
06.06.1986 Ungarn 2:0 Kanada
09.06.1986 Sowjetunion 2:0 Kanada
09.06.1986 Ungarn 0:3 Frankreich

Gruppe D

Ohne Punktverlust und ohne Gegentor stürmte Brasilien überzeugend an die Spitze der Gruppe D. Spanien holte zwei Siege gegen Nordirland (2:1) und Algerien (3:0) und löste ebenfalls das Ticket für die Runde der letzten 16. Nordirland und Algerien trennten sich 1:1 und schieden beide mit einem Punkt aus drei Spielen aus.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
01.06.1986 Spanien 0:1 Brasilien
03.06.1986 Algerien 1:1 Nordirland
06.06.1986 Brasilien 1:0 Algerien
07.06.1986 Nordirland 1:2 Spanien
12.06.1986 Nordirland 0:3 Brasilien
12.06.1986 Algerien 0:3 Spanien

Gruppe E

Dänemark sorgte bei seiner ersten WM-Teilnahme für Aufsehen und gewann alle seine Spiele in Gruppe E: 1:0 gegen Schottland, 6:1 gegen Uruguay und 2:0 gegen die Bundesrepublik Deutschland. Der Mannschaft von Teamchef Frank Beckenbauer reichte ein 1:1 gegen Uruguay und ein umkämpftes 2:1 gegen Schottland für den zweiten Platz. Uruguay kam im letzten Spiel gegen Schottland zwar nicht über ein 0:0 hinaus, qualifizierte sich mit 2:4 Punkten aber dennoch für die nächste Runde.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
04.06.1986 Uruguay 1:1 Deutschland
04.06.1986 Schottland 0:1 Dänemark
08.06.1986 Dänemark 6:1 Uruguay
08.06.1986 Deutschland 2:1 Schottland
13.06.1986 Schottland 0:0 Uruguay
13.06.1986 Dänemark 2:0 Deutschland

Gruppe F

Gruppe F war die umkämpfteste bei dieser WM. Marokko setzte sich nach zwei 0:0-Unentschieden gegen Polen und England sowie einem 3:1-Erfolg gegen Portugal an die Tabellenspitze. England und Polen zogen mit jeweils 3:3 Punkten ebenfalls in das Achtelfinale ein. Portugal gewann zwar sein Auftaktmatch 1:0 gegen England, verlor aber beide folgenden Spiele und schied als Vierter aus.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
02.06.1986 Marokko 0:0 Polen
03.06.1986 Portugal 1:0 England
06.06.1986 England 0:0 Marokko
07.06.1986 Polen 1:0 Portugal
11.06.1986 England 3:0 Polen
11.06.1986 Portugal 1:3 Marokko

Das Achtelfinale

Mit Brasilien (4:0 gegen Polen), Argentinien (1:0 gegen Uruguay), England (3:0 gegen Paraguay) und BR Deutschland (1:0 gegen Marokko) setzten sich vier der Favoriten im Achtelfinale durch. Auch für Gastgeber Mexiko ging nach einem 2:0-Sieg gegen Bulgarien die Reise weiter. Frankreich bezwang im europäischen Duell Italien 2:0 und Debütant Dänemark bekam beim 1:5 gegen Spanien seine Grenzen aufgezeigt. Spektakulär war das Duell zwischen der Sowjetunion und Belgien, dass die Belgier mit 4:3 nach Verlängerung für sich entscheiden konnten.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
15.06.1986 3:4 n.V. Belgien
15.06.1986 Mexiko 2:0 Bulgarien
16.06.1986 Argentinien 1:0 Uruguay
16.06.1986 Brasilien 4:0 Polen
17.06.1986 Marokko 0:1 Deutschland
17.06.1986 Italien 0:2 Frankreich
18.06.1986 Dänemark 1:5 Spanien
18.06.1986 England 3:0 Paraguay

Das Viertelfinale

In drei Partien des Viertelfinals fiel die Entscheidung erst im Elfmeterschießen. Frankreich setzte sich gegen Brasilien durch, Deutschland schaltete Gastgeber Mexiko aus und Belgien behielt gegen Spanien die Oberhand. Argentinien zog nach einem 2:1 gegen England nach regulärer Spielzeit ebenfalls in die Runde der letzten Vier ein.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
21.06.1986 Brasilien 4:5 i.E. Frankreich
21.06.1986 Deutschland 4:1 i.E. Mexiko
22.06.1986 Argentinien 2:1 England
22.06.1986 Spanien 5:6 i.E. Belgien

Das Halbfinale

Frankreich hatte im vorherigen Turnierverlauf mit Italien und Brasilien bereits zwei ‚Brocken‘ aus dem Weg geräumt, während Deutschland bislang kein Spiel mit mehr als einem Tor Unterschied gewonnen hatte. Doch ihrer Favoritenrolle wurden die Franzosen im Halbfinale nicht gerecht und so zog die Beckenbauer-Truppe nach Toren von Brehme (9.) und Völler (90.) ins Finale ein.

Ebenfalls 2:0 gewann Argentinien im zweiten Halbfinale gegen Belgien. Beide Tore für den Favoriten erzielte die argentinische Spielmacher-Legende Diego Maradona (51. Und 63. Minute).

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
25.06.1986 Frankreich 0:2 Deutschland
25.06.1986 Argentinien 2:0 Belgien

Spiel um Platz 3

Frankreich und Belgien lieferten sich ein packendes Spiel um Platz 3, in dem die Belgier zunächst durch Jan Ceulemans in der 11. Minute in Führung gingen. Jean-Marc Ferreri (27.) und Jean-Pierre Papin (43.) drehten mit ihren Treffern die Partie noch vor der Pause, ehe Nico Claesen (73.) der Ausgleich für die roten Teufel gelang. Die Verlängerung brachte nach Toren von Bernard Genghini (104.) und Manuel Amoros (111.) schließlich die Entscheidung zugunsten der Équipe Tricolore.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
28.06.1986 Frankreich 4:2 n.V. Belgien

Das Finale der WM 1986 in Mexiko

Im Finale galt das deutsche Team erneut eher als Außenseiter und lag nach Toren von Argentiniens José Luis Brown (23.) und Jorge Valdano (56.) auch schon 0:2 hinten. Doch nach den beiden Treffern von Karl-Heinz Rummenigge (74.) und Rudi Völler (81.) zum 2:2-Ausgleich schien der WM-Titel wieder zum Greifen nahe. Ein von Jorge Burruchaga abgeschlossener Konter (84.) brachte allerdings die Entscheidung zugunsten der Albiceleste, die acht Jahre nach dem Turniersieg im eigenen Land zum zweiten Mal Weltmeister wurde.

Datum Team 1 Ergebnis Team 2
29.06.1986 Argentinien 3:2 Deutschland

Die WM 1986 im Überblick

Veranstalter: Mexiko

Teilnehmer: 24

Weltmeister: Argentinien

Tore gesamt: 132

Torschützenkönig: Gary Lineker (England) mit 6 Treffern

Goldener Ball: Diego Maradona (Argentinien)

Jüngster Spieler: Francisco Cruz (20 Jahre, Mexiko)

Ältester Spieler: Pat Jennings (41 Jahre, Nordirland)

Maskottchen: „Pique“

WM-Maskottchen von 1986 "Pique"
WM-Maskottchen von 1986 „Pique“

Torschützen der Fußball-WM 1986 in Mexiko

Spieler Mannschaft Tore
Gary Lineker England 6
Butragueño Spanien 5
Careca Brasilien 5
Diego Maradona Argentinien 5
Alessandro Altobelli Italien 4
Igor Belanov Jugoslawien 4
Jorge Valdano Argentinien 4
Preben Elkjær Larsen Dänemark 4
Jan Ceulemans Belgien 3
Jesper Olsen Dänemark 3
Nico Claesen Belgien 3
Rudi Völler Deutschland 3
Abderrazad Khairi Marokko 2
Calderé Spanien 2
Enzo Scifo Belgien 2
Fernando Quirarte Mexiko 2
Jean-Pierre Papin Frankreich 2
Jorge Burruchaga Argentinien 2
Josimar Brasilien 2
Julio César Romero Paraguay 2
Klaus Allofs Deutschland 2
Michel Platini Frankreich 2
Roberto Cabañas Paraguay 2
Sócrates Brasilien 2
Yannick Stopyra Frankreich 2
Abdelkrim Merry Krimau Marokko 1
Ahmed Amaiesh Irak 1
Aleksandr Zavarov Jugoslawien 1
Andreas Brehme Deutschland 1
Antonio Alzamendi Uruguay 1
Bernard Genghini Frankreich 1
Carlos Manuel Portugal 1
Chang-Sun Park Südkorea 1
Colin Clarke Nordirland 1
Danny Veyt Belgien 1
Diamantino Portugal 1
Djamel Zidane Algerien 1
Dominique Rocheteau Frankreich 1
Edinho Brasilien 1
Eloy Spanien 1
Enzo Francéscoli Uruguay 1
Erwin Vandenbergh Belgien 1
Frank Vercauteren Belgien 1
Goikoetxea Spanien 1
Gordon Strachan Schottland 1
Hugo Sánchez Mexiko 1
Ivan Yaremchuk Jugoslawien 1
Jean Tigana Frankreich 1
Jean-Marc Ferreri Frankreich 1
John Eriksen Dänemark 1
Jong-boo Kim Südkorea 1
José Brown Argentinien 1
Julio Salinas Spanien 1
Jung-Moo Huh Südkorea 1
Karl-Heinz Rummenigge Deutschland 1
Lajos Détári Ungarn 1
Lothar Matthäus Deutschland 1
Luis Fernández Frankreich 1
Luis Flores Mexiko 1
Manuel Amoros Frankreich 1
Manuel Negrete Mexiko 1
Márton Esterházy Ungarn 1
Michael Laudrup Dänemark 1
Nasko Sirakov Bulgarien 1
Norman Whiteside Nordirland 1
Oleg Blokhin Jugoslawien 1
Óscar Ruggeri Argentinien 1
Pavel Yakovenko Jugoslawien 1
Pedro Pasculli Argentinien 1
Peter Beardsley England 1
Plamen Getov Bulgarien 1
Raúl Servín Mexiko 1
Señor Spanien 1
Sergey Aleynikov Jugoslawien 1
Sergey Rodionov Jugoslawien 1
Soon-ho Choi Südkorea 1
Søren Lerby Dänemark 1
Stéphane Demol Belgien 1
Vasiliy Rats Jugoslawien 1
Włodzimierz Smolarek Polen 1

Torhüter der WM 1986 in Mexiko

Torwart Mannschaft Spiele
Nery Pumpido Argentinien 7
Jean-Marie Pfaff Belgien 7
Toni Schumacher Deutschland 7
Joël Bats Frankreich 6
Carlos Brasilien 5
Peter Shilton England 5
Pablo Larios Mexiko 5
Zubizarreta Spanien 5
Boris Mihailov Bulgarien 4
Giovanni Galli Italien 4
Badou Zaki Marokko 4
Roberto Fernández Paraguay 4
Józef Młynarczyk Polen 4
Fernando Alvez Uruguay 4
Pat Jennings Nordirland 3
Jim Leighton Schottland 3
Yun-kyo Oh Südkorea 3
Rinat Dasaev UdSSR 3
El Hadi Larbi Algerien 2
Nasser Drid Algerien 2
Tino Lettieri Kanada 2
Lars Høgh Dänemark 2
Troels Rasmussen Dänemark 2
Raad Salman Irak 2
Vítor Damas Portugal 2
Péter Disztl Ungarn 2
Paul Dolan Kanada 1
Albert Rust Frankreich 1
Abdul Jassim Irak 1
Bento Portugal 1
József Szendrei Ungarn 1
Viktor Chanov UdSSR 1